
PEOPLE
Idunn Victoria Rostøl
Wir finden es ermutigend, wenn einzelne Menschen und deren persönliche Geschichte die Welt prägen können. Solche Menschen stellen wir auf den Unterseiten zu dieser Seite vor.

Norwegische Skandinavistin, die die Geschichte des Buches und die Geschichte der Kindheit erforscht.
Idunn Victoria Rostøl arbeitet derzeit an einer Doktorarbeit über Maaltrosten (1903-1942), eine Missionszeitschrift für Kinder, die von einer norwegischen Missionsorganisation namens "Norsk misjon blant hjemløse" herausgegeben wurde. In Maaltrosten schrieb die Organisation über ihre verschiedenen Projekte für Roma in Norwegen, deren Hauptziel die Assimilation der Gruppe war.
Durch dieses Material erhalten wir einen einzigartigen Einblick in die Art und Weise, wie Roma in der norwegischen Öffentlichkeit gegenüber Kindern dargestellt wurden.
Maaltrosten war eine von vielen Missionszeitschriften, die sich in dieser Zeit an Kinder richteten. Mit ihrer Arbeit möchte Idunn Victoria sie in einem transnationalen Kontext betrachten, in dem die Lektüre von Zeitschriften und die von ihnen angeregten philanthropischen Aktivitäten als wesentlich für die Formung der jungen Leser zu ethischen und engagierten Bürgern angesehen wurden.
Ebenfalls von Idunn Victoria Rostøl:
Von der Landstraße zum Himmel: Eine Metaphern-theoretische Analyse der Darstellung junger Menschen in der Monatszeitschrift der Mission "Fra landeveien".

Von der Organisation in den 1930er Jahren betriebenes Waisenhaus in Greipstad. - Foto: Ole Hangård
Die "Norwegische Mission unter den Obdachlosen" (ursprünglich "Verein zur Förderung der Obdachlosen") war eine norwegische Missionsorganisation. Sie wurde 1897 auf Initiative des Gemeindepfarrers Jacob Walnum in Bergen gegründet. Die Organisation wurde vom Ministerium für kirchliche Angelegenheiten mit der Aufgabe betraut, die Roma zu assimilieren. Die Mission erhielt 1935 den Namen „Norwegische Mission für Obdachlose“. Im Laufe des 20. Jahrhunderts fungierte die Mission immer mehr als Staatsdirektorat, bis sie 1989 aufgelöst wurde. Die Mission betrieb Waisenhäuser (in die sie die Kinder von reisenden Roma brachte), bemühte sich um die Ansiedlung von reisenden Roma und kümmerte sich um eine Christianisierung der ethnischen Gruppe. Sie betrieben auch die Arbeitskolonie Svanviken, in der Wohnsitzlose darauf vorbereitet wurden, an einem festen Wohnsitz zu leben.
Die "Norwegische Mission unter den Obdachlosen" war allerdings auch eine der treibenden Kräfte bei der Zwangssterilisierung von Tataren.
Der Verein wurde 1987 durch den Evangelischen Diakoniedienst ersetzt.
Die Internierung und die Trennung verwaister Kinder von Elternteilen stellte einen Missbrauch der betroffenen Kinder dar. Dafür sprach 1998 sprach die Regierung den Betroffenen eine vorbehaltlose Entschuldigung aus.
Zum Weiterlesen:
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^ Norgeshistorie.no, Per Haave: «Omstreifer»-politikk på 1900-tallet». Hentet 29. des. 2016.
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^ Norgeshistorie.no, Per Haave, «Sterilisering av omstreifere». Hentet 29. des. 2016.
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^ Tater-/romaniutvalget (2015). «4.6.2 Fra Misjonen til Kirkens Sosialtjeneste». NOU 2015:7 Assimilering og motstand – Norsk politikk overfor taterne/romanifolket fra 1850 til i dag. Kommunal- og moderniseringsdepartementet. ISBN 978-82-583-1237-3.