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NYT erinnert an die Vorlage des Musicals "Heathers" von Daniel Waters

  • Thomas Waldkircher
  • 12. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Das Musical "Heaters" geht auf einen Film von 1989 zurück. Die heute in der NYT hierzu erinnerte FIlmkritik aus diesem Jahr, erzählt einiges darüber, wie der Film damals aufgenommen wurde. Viel Vergnügen beim Wiederlesen!


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Heather ist der beliebteste Name an der Westerburg High School, weil dieser Name, der für Macht, Beliebtheit und die uneingeschränkte Freiheit steht, Unfug ganz nach Vergnügen zu treiben. Die Spielregeln werden in einer frühen Szene in „Heathers“ festgelegt, in der ein Trio von Mädchen namens Heather mit einer widerwilligen Begleiterin namens Veronica (Winona Ryder) im Schlepptau durch die Schulcafeteria streift. Sie verspotten einige Klassenkameraden, flirten mit anderen und machen anderen Komplimente für ihre Kleidung. Diese Sequenz hat einen strahlend hellen Look, einen beschwingten Stil und aber auch einen äußerst boshaften Unterton, was „Heathers“ den Charakter einer dämonischen Sitcom verleiht.


„Heathers“ ist das Regiedebüt von Michael Lehmann und ist ebenso bissig und selbstbewusst wie bösartig. Seine Originalität geht weit über die Grenzen der gewöhnlichen Highschool-Geschichten hinaus und reicht bis in den Bereich des wirklich Perversen. Aber solange Lehmann und Drehbuchautor Daniel Waters die Kühnheit besitzen, den erfrischend boshaften Ton ihres Films beizubehalten, ist „Heathers“ zu Recht erschreckend. Wie einer der Charaktere des Films es ausdrückt: „Das Extreme scheint zuletzt doch immer Eindruck zu machen.“


Der Film „Heathers“, der heute im Loews New York Twin und anderen Kinos anläuft, teilt Veronicas Bedenken gegenüber den drei schönen, zickigen Heathers (Shannen Doherty, Kim Walker und Lisanne Falk) und ihrer gemeinsamen Vorgehensweise. Veronica, die ein Monokel trägt, während sie wütende kleine Tagebucheinträge über die Heldentaten der Heathers schreibt, mag die Vorliebe ihrer Freundinnen für schmutzige Tricks nicht besonders, macht aber aus Pflichtgefühl mit. Es braucht einen mysteriösen, bewaffneten Neuankömmling namens J. D. (Christian Slater), um Veronica zu ganz anderen Aktivitäten zu bewegen.


Der teuflische J. D., gespielt von Slater als exakte Teenager-Kopie von Jack Nicholson, stachelt Veronica dazu an, ihre kleinen Ressentiments gegen die anderen Mädchen auszuleben. Als die bösartigste der Heathers, Heather Chandler (Walker), Veronica es mit ihr zu weit treibt, hilft J. D. ihr, sich dafür zu rächen. Er schlägt vor, Heather einen Drink mit Küchenreiniger zu verabreichen, und nutzt Veronicas bewährte Talente als Fälscherin, um die passende Selbstmordnachricht dazu zu verfassen. „Die Leute denken, nur weil man schön und beliebt ist, ist das Leben einfach und macht Spaß“, schreibt Heather/Veronica. „Niemand hat verstanden, dass auch ich Gefühle habe.“ Da in dieser Nachricht das Wort „Myriaden“ vorkommt, sind die Lehrer in Westerburg sehr beeindruckt.


Begeistert von diesem mörderischen Streich, legen J. D. und Veronica noch einen drauf. Die nächsten beiden „Selbstmorde“ von Teenagern an der Westerburg sind zwei dumme Football-Helden, gegen die Veronica einen berechtigten Groll hegt. J. D., der gerne passende Requisiten an den Tatorten platziert, hinterlässt diesmal eine Flasche Mineralwasser und behauptet, dass dies in Ohio ein starker Beweis dafür sei, dass die beiden Footballspieler verliebt gewesen seien. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt beginnt die wunderschöne, launische Veronica sich zu fragen, was hier eigentlich vor sich geht.


Und ungefähr an diesem Punkt verliert der Film seinen Mut und verlangt von Veronica, dass sie die Schrecklichkeit dessen, was J. D. getan hat, erkennt. Da er weitgehend nach ihren halb bewussten Wünschen gehandelt hat, ist diese Wendung nicht ganz überzeugend und untergräbt die frühere Unerbittlichkeit des Films. „Heathers“ etabliert Veronica schließlich wieder als nettes, normales Mädchen, aber dies geschieht auf Kosten seiner früheren Härte. Auf jeden Fall hält die scharfe Satire des Films aber lange an, bevor sie dann doch schließlich nachlässt.


Lehmanns kantige Sensibilität zeigt sich in dem fröhlich-sarkastischen Stil des Films und in seiner Besetzung mit cleveren und attraktiven jungen Schauspielern. Insbesondere Ryder schafft es, als wachsame Veronica sowohl umwerfend als auch sympathisch zu sein, und sie hat die glamouröse Ausstrahlung eines vielversprechenden neuen Stars. Walker macht die gemeinste Heather angemessen monströs, und Slater ist in einer Rolle, die nicht so eng gefasst sein müsste, wirkungsvoll anzüglich. Allzu oft besteht J. D.s Funktion nur darin, Veronica anzulächeln und sie anzustacheln.


Waters' Drehbuch hat ein teuflisches Gespür für die Klischees der Teenager-Konversation. „Tolles Pastete, aber ich muss los, wenn ich rechtzeitig zur Beerdigung kommen will“, sagt Veronica zu ihren unaufmerksamen, glücklich ahnungslosen Eltern. Getting Even HEATHERS, Regie: Michael Lehmann; Drehbuch: Daniel Waters; Kamera: Francis Kenney; Schnitt: Norman Hollyn; Musik: David Newman; Produktionsdesign: Jon Hutman; Produzentin: Denise Di Novi; Verleih: New World Pictures. Zu sehen im Loews New York Twin, Second Avenue und 66th Street, sowie in anderen Kinos. Laufzeit: 102 Minuten. Dieser Film ist ab 17 Jahren freigegeben. Veronica ... Winona Ryder J. D. ... Christian Slater Heather (Duke) ... Shannen Doherty Heather (McNamara) ... Lisanne Falk Heather (Chandler) ... Kim Walker Pauline Fleming ... Penelope Milford Father Ripper ... Glenn Shadix Kurt Kelly ... Lance Fenton Ram ... Patrick Labyorteaux Peter Dawson ... Jeremy Applegate Rodney ... Jon Matthews


 
 
 

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